Die Ambivalenz des Stolzes – Öfters mal Erfolge feiern

Wann warst du das letzte Mal stolz auf dich? Wann hast du das letzte mal für dich einen Erfolg gefeiert und den Moment genießen können? Und was feierst du für dich eigentlich? Wann erlaubst du dir stolz auf dich zu sein?

Vor gar nicht allzu langer Zeit, war ich auf einem Wanderevent, welches mir nicht hätte besser vor Augen führen können, wie wichtig es ist Ziele zu haben, Teilziele zu feiern und stolz auf sich selbst sein zu können. Sich seiner Leistung bewusst zu werden, Freude darüber zuzulassen und diesen energetisierenden und motivierenden Schwung zu erleben. Ganz frei vom Vergleich zu anderen.

Dabei waren es die verschiedenen Wegbegleiter:innen, die mich abschnittsweise begleitet und unterstützt haben. Von Freundin:innen, die fest an mich gedacht haben und aufbauende Nachrichten geschrieben haben, Bekannte, die mir vor Ort Mut gemacht haben oder Fremde, die zwischendurch Sätze wie „toll! Du packst das!“ , „immer weiter so!“ und am Ende mit mir unter herzhaftem Lachen eingeschlagen haben.

Dieses Erlebnis lässt sich wunderbar auf unseren (Arbeits-)Alltag übertragen. Nicht nur, weil ich immer wieder beobachte, dass wir Erfolge zu wenig feiern und zu selten eine gesunde Empfindung von Stolz zulassen, sondern auch, weil wir den Leistungen von anderen zu selten mit genügend Wertschätzung begegnen.

Nimm dir also mal einen Moment Zeit und beantworte folgende Fragen für dich:

Wann bist du das letzte mal stolz auf dich gewesen?
Und wann hast du vielleicht das letzte mal die Leistung von anderen gewürdigt?
Erinnerst du dich daran, dass du bewusst inne gehalten hast und den Moment gefeiert hast?
Und was ist eigentlich Erfolg für dich? Muss es erst der Marathon oder der Abschluss des jahrelangen Projektes sein? Oder geht das auch in einem kleinen Stile?

Wann und wie du dich an deiner eigenen Leistung erfreust, wann du stolz auf dich bist und welche Ziele du dir setzt, das bestimmst in erster Linie du. Du kannst dies auf Monate, Wochen aber bitte auch auf Tage übertragen und dir so die Möglichkeit geben deine eigene Leistung gebührend anzuerkennen, einen Moment inne zu halten und die kurze Pause genießen; denn wir wissen alle, die nächste Challenge kommt ja sowieso!

Denn damit verknüpft sind so viele positive Effekte:

  • Gesteigerte Selbstzufriedenheit
  • Erhöhte Motivation
  • Längeres Durchhaltevermögen
  • Erhöhtes Wohlbefinden
  • Gesteigerte Selbstwirksamkeit

Um nur ein paar zu nennen. Es ist also viel zu schade, dies nicht zu tun.

Lass uns deshalb eine kleine Übung machen.

Überlege einmal für dich, worauf du derzeit stolz sein möchtest. Wie eben beschrieben – denke hier nicht zu groß! Wenn du etwas gefunden hast, stelle dich einmal hin. Nehme eine stolze Körperhaltung ein; strecke die Brust raus, halte den Kopf hoch und präsentiere dich in voller Körpergröße. Schließe dann deine Augen, nehme drei bis vier bewusste tiefe Atemzüge in dieser Position und lasse dich ganz auf das Gefühl und die Wirkung dieser Haltung ein.

Spüre in dich hinein und dieser Übung dann einmal nach. Was hat es in dir ausgelöst? Wie hast du diese Körperhaltung wahrgenommen?

Fühle einmal für dich nach und frage dich dann: „Auf was werde ich heute stolz sein und gebürtig zelebrieren?“

Bis bald,
Pia

Felsenturm vor einer Küste und blauem Meer