Bewerbungen ohne Arbeitszeugnis und Anschreiben

„Ich bin kein Fan von Arbeitszeugnissen und Anschreiben! ❌“ – Dieser Satz mag nicht überraschen, leider begegnen mir jedoch immer noch viel zu oft Unternehmen, die Anschreiben oder Arbeitszeugnisse verlangen oder Bewerbende, die unnötige Zeit mit der richtigen Formulierung von Motivationsschreiben verbringen. Es scheint so, als würden in manchen Bewerbungsprozessen oft noch formale Dokumenten wie ausführliche Lebensläufe, Zeugnisse und Anschreiben dominieren. Doch mir stellt sich dabei immer die Frage:

„Was sagen diese Dokumente über die Person aus? Und sind es wirklich gute Indikatoren, um die passenden Kandidat:innen für eine Stelle zu finden?“

Ich habe einige Bewerbungsprozesse sowohl von der Bewerbenden- als auch von der Interviewer:innenseite erlebt. Dabei habe ich für mich ein Gespür dafür entwickeln können, worauf es für mich innerhalb eines Bewerbungsprozesses ankommt. Mir wurde dabei schnell klar: Zeugnisse, Zertifikate oder überladene Anschreiben sind nicht die entscheidenden Kriterien.

Die Macht des Gesprächs

In der heutigen Zeit, in der die Geschwindigkeit innerhalb der Bewerbungsprozesse zählt und der „War for Talents“ ausgebrochen ist, zeigt sich eine zwar langsame aber wichtige Entwicklung. Glücklicherweise werden Formalitäten weniger wichtig und stattdessen rückt das persönliche Gespräch in den Vordergrund. Hierbei geht es nicht nur um die verbalen Antworten, sondern auch um die innere Haltung und das persönliche Auftreten der Bewerber:innen.

Die Qualitäten, die nicht auf dem Papier stehen

Ich finde, dass alles, was in Zeugnissen, Zertifikaten oder Anschreiben steht, in einem Gespräch viel besser hinterfragt oder verdeutlicht werden kann. In einem persönlichen Austausch kann man schnell ein Gespür für einander entwickeln, die Qualität der Informationen besser einschätzen und die tatsächlichen Verantwortlichkeiten ergründen.

Der Fokus auf das Wesentliche

In solchen Gesprächen zählt nicht nur das, was auf dem Papier steht. Die innere Haltung, spontane Reaktionen und der Umgang mit verschiedenen Fragestellungen sind entscheidende Faktoren. All diese Qualitäten können aus Dokumenten nicht abgelesen werden, da wir alle wissen, welche Phrasen im gesellschaftlichen Konsens stehen.

Für mich sind häufig andere Indikatoren entscheidend, wenn es darum geht, mit wem ich gerne telefonieren würde. Dazu gehören bspw. der E-Mail-Verkehr und das Antwortverhalten. Diese Elemente bieten Einblicke in die Absichten und die Persönlichkeit der Bewerber:innen.

Fazit: Nutzt eure Zeit sinnvoller und verbringt nicht Studenten damit Anschreiben oder Motivationsschreiben zu verfassen. Frage dich lieber, was du von deinem neuen Job wirklich erwartest, welche Fragen innerhalb des Bewerbungsprozesses geklärt werden sollten oder setzte dich intensiv mit deinem Wunschunternehmen auseinander. Praktisch ist auch, wenn du dich in einer Bewerbungsphase mit deinen inneren Antreibern oder Werten beschäftigst. Gerne auch gemeinsam mit mir ;)! 

In einer Welt, in der das persönliche Gespräch an Bedeutung gewinnt, ist es an der Zeit, den Fokus auf die menschlichen Qualitäten zu legen und die überflüssigen Formalitäten hinter sich zu lassen. Das ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Bewerbung, die nicht nur auf dem Papier, sondern auch im Herzen überzeugt.

Polaroid auf einem Tisch