Zeit für gesunde Persönlichkeitsentwicklung
„Lasst uns Zeit für gesundes Wachstum!“ – Diese Worte tragen eine wichtige Botschaft in sich. Die Reise der persönlichen Weiterentwicklung ist keine schnelle Sprintstrecke, sondern ein langanhaltender Marathon. Eine Einsicht, die ich immer noch nicht leiden kann, oft nicht beachtet habe und für mich so bestimmt nicht gilt.
Doch als ich mal wieder mein Verhalten mit einer Brechstange ändern wollte und mich dafür kritisierte, dass ich ja theoretisch alles wusste und es doch nicht auf die Straße bekomme, sagte jemand zu mir:
„Pia, Emotionen sind wie eine alte Dame, die ändern sich nicht so schnell!“
Emotionen sind ein Schlüsselaspekt unserer menschlichen Existenz, und sie sind eben nicht leicht oder schnell zu ändern. Sie sind nicht wie Lichtschalter, die wir einfach umlegen können, um sie zu ändern und entsprechen unser Verhalten zu steuern. Es genügt nicht, theoretisches Wissen über Verhaltensänderung zu besitzen und zu glauben, dass die Umsetzung im Alltag ein Kinderspiel sei.
Die Illusion der Gleichsetzung von Wissen und Umsetzung
Oftmals sehen Menschen ihre fachliche Kompetenz als ausreichend an, um ihre Emotionen und Verhaltensweisen zu beherrschen. Das Denken geht in etwa so: „Wenn ich es in der Theorie bereits weiß, sollte die praktische Anwendung doch ein Klacks sein.“
Hier kommt der krasse Spoiler: Leider ist dem nicht so. Die Kluft zwischen Wissen und Umsetzung ist oft größer, als wir es uns vorstellen können.
Die Rolle der Emotionen in der Verhaltensänderung
Wenn es um gesunde Verhaltensänderungen geht, sind Emotionen ein entscheidender, aber oft unterschätzter Faktor. Menschen lernen aus den Konsequenzen ihres Handelns. Das bedeutet, dass wir nicht einfach unsere Emotionen ändern können, um unser Verhalten zu ändern. Stattdessen müssen wir Veränderungen in unserem Verhalten erleben und positive Ergebnisse erfahren, um unsere Emotionen in den entsprechenden Situationen zu modifizieren.
Der Prozess des gesunden Wachsens
Die Realität ist, dass wir keinen Schalter besitzen, um unsere Emotionen spontan zu ändern. Stattdessen müssen wir uns Herausforderungen, Situationen und Entscheidungen immer wieder stellen, um positive Konsequenzen zu erleben. Dadurch lernen wir, sicherer und kompetenter in bestimmten Kontexten zu handeln und zu fühlen. Wir entdecken, wie wir aufkommende Emotionen bewältigen können, welche Unterstützung wir benötigen und welche Maßnahmen uns helfen, für uns selbst zu sorgen. Und ja, das benötigt vor allem Zeit!
Zeit, Erfahrung und Selbstakzeptanz
Die notwendige Komponente des gesunden Wachstums ist Zeit – traurig aber wahr. Es erfordert Erfahrung und die Bereitschaft, sich in verschiedenen Situationen zu erproben. Die Emotionen, die während dieser Reise auftauchen, müssen akzeptiert und verstanden werden. Wir müssen lernen, wie wir uns selbst in den Momenten unterstützen können, in denen Veränderung stattfindet.
Die Botschaft ist klar: Lasst uns Zeit für gesundes Wachstum nehmen. Dieser Weg soll nicht in Überforderung und Frustration münden. Es ist eine Reise, die es verdient, genossen zu werden, da sie uns zu einer tieferen Verbindung mit uns selbst führt. In dieser Zeit des Wachsens werden wir nicht nur unsere eigenen Emotionen verstehen lernen, sondern auch lernen, wie wir gemeinsam auf dieser Reise voranschreiten können, mit Geduld, Selbstmitgefühl und der Erkenntnis, dass Veränderung nun mal Zeit benötigt.