Zugehörigkeit als Motivationsboost: Kleine Gesten mit großer Wirkung
Ich jogge, ab und zu. Ich fahre Fahrrad, ab und zu. Ich bin in beiden Disziplinen kein Profi, was auch unweigerlich durch meinen hochroten Kopf und mein verkrampftes Gesicht deutlich wird.
Ich laufe nicht sonderlich schnell, ich fahre kein extrem sportliches Rad. Kurzum, es ist mir nicht anzusehen, ob ich diese Sportart regelmäßig ausübe. Und trotzdem passiert etwas ganz Spannendes:
Fremde Jogger:innen oder Fahradfahrer:innen fangen an mich zu grüßen oder mir freundlich zuzunicken. Unabhängig von einander und durchweg. Für diese Menschen gehöre ich dazu. Egal wie weit oder schnell ich gelaufen bin. Ich bin Teil der Community.
Ich freue mich jedes Mal darüber und bin nach jeder Begrüßung mehr motiviert. Ich bin gewissermaßen stolz dazuzugehören. Ich fühle mich gesehen und gebe mit entsprechend mehr Mühe. Ich bin voll bei der Sache.
Diese Erfahrung lässt sich ganz einfach auf die Arbeitswelt übertragen. Zugehörigkeit schafft auch hier Motivation! Und ich verrate nun kein Geheimnis, wenn ich sage, dass es dazu keine dicken Prämien oder überschwängliche Reden braucht. Es braucht häufig nur kleine Gesten.
Wichtig sind dabei meines Erachtens drei Punkte:
- Leistungsunabhängige Gesten: Die kleinen Zeichen der Zugehörigkeit sollten nicht von der Leistung abhängig sein. Jeder im Team sollte das Gefühl haben, dazu zu gehören, unabhängig davon, wie produktiv er an einem bestimmten Tag war.
- Einzelne und Gruppe: Diese Gesten sollten nicht ausschließlich in einer Gruppendynamik auftreten. Es ist ebenso wichtig, dass Einzelpersonen in der Organisation das Gefühl der Zugehörigkeit vermitteln. Dies fördert ein inklusives Arbeitsumfeld.
- Vielfalt der Gesten: Zugehörigkeit sollte von verschiedenen Mitgliedern des Unternehmens gezeigt werden. Es ist nicht nur die Aufgabe von Führungskräften oder Kolleg:innen aus der gleichen Abteilung, sondern von jedem im Unternehmen.
Wie können wir also nun Zugehörigkeit durch kleine Gesten zeigen?
- Begrüßung: Beginne den Tag mit einem freundlichen „Guten Morgen“ oder einem Lächeln. Zeige Interesse am Wohlbefinden der Kolleg:innen.
- Kurze Fragen: Wenn Kolleg:innen im Urlaub waren, länger krank gewesen sind oder ein besonderes Ereignis im Leben stattgefunden hat, erkundige dich mit einer kurzen Frage danach.
- Verbale Anerkennung: Wertschätze die Anstrengungen und Beiträge der Kolleg:innen, selbst wenn sie nicht immer zum Erfolg führen. Die Anerkennung der Bemühungen trägt zur Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls bei.
- Kommuniziere: Nichts ist Schlimmer als Schweigen oder keine Antwort. Daher nimm dir stets Zeit kurz auf Fragen oder Bitten einzugehen. Selbst wenn du sie vertrösten musst.
- Unterstützung: Biete Hilfe oder Unterstützung an, wenn du siehst, dass Kolleg:innen diese benötigen.